Firmengeschichte

G.Christian Lobback

Unerwartet verstarb am 23. Januar 2015 Orgelbaumeister G. Christian Lobback. Geboren am 20. September 1938 im Hamburg wuchs G. Christian Lobback in den wirren des II. Weltkriegs auf. Sein Vater kam aus dem Krieg nicht mehr heim. Seine Mutter musste mit seiner älteren Schwester, dem Zwillingsbruder und ihm vor den Bombenangriffen auf Hamburg nach Mecklenburg flüchten. Nach dem Krieg kehrten sie nach Hamburg zurück.

Schon um jene Zeit zeigten sich Lobbacks künstlerische Ambitionen. Er erhielt Geigenunterricht. Bei Georg Gerwin studierte er Violine am Klaerschen Konservatorium in Blankenese. Während jener Zeit lernte er Adolf Detel kennen, der nachhaltig sein Interesse am Musikinstrument Orgel weckte. Detel hatte im II Weltkrieg maßgeblich an der Sicherung und Auslagerung der Arp-Schnitger-Orgel in der Hamburger Jacobikirche mitgewirkt. Er war es auch, der G. Christian Lobback die im sogenannten Steinstraßenschiff der Jacobikirche zunächst provisorisch wieder aufgebaute Schnitger-Orgel zeigte und erklärte. Dem schlossen sich zahlreiche Konzertbesuche an. Ebenso besuchte Lobback die kunstgeschichtlichen Vorlesungen des seinerzeit sehr bekannten Friedrich Luft.

Daraufhin entschloss sich Lobback 1958, den Orgelbau bei E. Kemper & Sohn in Lübeck zu erlernen. Kemper war zu jener Zeit nicht nur der größte norddeutsche Orgelbaubetrieb, sondern genoss in Fachkreisen große Anerkennung. Nach der Gesellenprüfung blieb Lobback noch einige Zeit in seinem Lehrbetrieb. Danach arbeitete er zunächst freiberuflich in Kommission für E. Kemper & Sohn, E.F. Wacker & Cie. und Detlef Kleuker. Letzteren hatte er bei Kemper kennengelernt.

1964 gründete G. Christian Lobback seine Orgelbauwerkstatt in Wedel/ Holst., direkt an der westlichen Stadt- und Landesgrenze Hamburgs. Schon bald wurde die Fachwelt auf ihn aufmerksam, da er bewusst die Orgel als zeitgenössisches Instrument interpretierte, wobei stets die handwerklich solide Ausführung im Vordergrund stand. Massivholzgehäuse, im Regelfall selbsttragend, mit Füllungen ohne Beschläge sowie fantasievolle Schleierbretter sind das Markenzeichen seiner individuell geschaffenen Orgeln. Ebenso ausgefeilt ist die Klanggestaltung seiner Instrumente. Sicherlich spielten da seine Erfahrungen aus dem Studium der Violine eine gewichtige Rolle, zählt doch die Violine zu den klanglich schwierigsten Musikinstrumenten. Charakteristische Einzelfarben verbinden sich zu einem kraftvollen Gesamtklang, der niemals rau, scharf oder hart ist. Dabei besitzt die Transparenz des Klanges höchste Priorität.

Nach den beiden ersten großen Aufträgen für die Kirche St. Peter und Paul in Garrel bei Cloppenburg, 1980, und für die Herz-Jesu-Kirche im Bremerhavener Stadtteil Lehe, 1981, fand Lobback in Neuendeich bei Uetersen in er Seestermüher Marsch einen neuen und vor allem günstigeren Werkstattstandort mit ausgedehnten Räumlichkeiten. In den darauffolgenden Jahren mehrte sich die Nachfrage nach Orgeln seiner Werkstatt. Neben Orgeln in Rheine, Lohne/Oldb., Haan bei Düsseldorf, Hannover und St. Peter-Ording entstanden zahlreiche weiter, ebenso individuell und künstlerisch inspirierte Orgeln im Oldenburger Münsterland bzw. in Niederschsen, Westfalen, Rheinland, Schleswig-Holstein, Hamburg, München etc. Ebenso beschäftigte sich G. Christian Lobback erfolgreich mit der Restaurierung alter Orgeln, vornehmlich aus der romantischen Epoche.

Lobbacks besonderes Interesse galt dem Wirken des Orgelreformers Hans Henny Jahnn. Mit seiner Wiederherstellung der von Jahnn entworfenen Orgel in der Hamburger Heinrich-Hertz-Schule, vormals Lichtwarkschule, 1991, gründete er den Arbeitskreis Hans Henny Jahnn mit dem Schwerpunkt der auf Hans Kayser zurückgehenden Harmonikalen Forschung, die im Orgeldenken Jahnns als zentraler Aspekt zu betrachten ist und sich darüber hinaus unabhängig von zeit- oder gar stilgebundenen Anschauungen darstellt.

Als Chef und Lehrherr war G. Christian Lobback stets daran interessiert, dass seine Mitarbeiter eigenverantwortlich Aufgaben übernahmen. Neben der Erlangung des handwerklichen Rüstzeugs, das auch durch die älteren Mitarbeiter nachhaltig vermittelt wurde, ließen sich allein schon durch das aufmerksame Zuschauen und das Zu- bzw. Anhören während der Fertigung in der Werkstatt, auf Montagen sowie während der Intonation eine Menge Erfahrung sammeln. Dabei hatte Lobback immer ein offenes Ohr für Nachfragen.

2008 – 2011 war Lobback Mitglied im Hauptausschuss der >Gesellschaft der Orgelfreunde.

Als der Unterzeichnende nach seiner Ausbildung bei G. Christian Lobback zum Studium an die Universität in Münster ging, riss der Kontakt mit ihm nicht ab. In vielen Gesprächen und einer umfangreichen Korrespondenz wurden Fragen des Orgelbaus immer wieder erörtert. So war die Nachricht von seinem Ableben kaum fassbar. Über den Tod hinaus werden die Orgeln Lobbacks von seinem hohen künstlerischen Anspruch beredtes Zeugnis geben.

Am 1. Juni 2015 ist die Orgelbauwerkstatt G. Christian Lobback & Co. in neue Hände übergeben worden. Lobbacks langjähriger Mitarbeiter Dietmar Franke hat die Nachfolge angetreten.

Dr. Thomas Lipski, Quelle: Ars Organi Ausgabe 3, 2015

Dietmar Franke

Nach dem Fachabitur in Gestaltung machte er eine Ausbildung zum Orgel- und Harmoniumbauer bei der Firma Gebr. Stockmann in Werl/Westfalen, nach einigen Jahren im Ausbildungsbetrieb, zog es ihn 1995 weiter nach Norddeutschland zur Fa. Lobback, wo er später als Projektleiter zahlreiche Orgelneu- und Umbauten geleitet hat.

2012 gründete Dietmar Franke die Firma Orgelservice – Franke, die sich hauptsächlich auf Wartungen und Reinigungen von Orgeln spezialisierte. Nach dem Tod des Geschäftsinhabers der gleichnamigen Firma G. Christian Lobback im Januar 2015 hat Herr Franke als neuer Geschäftsinhaber die Fa. Lobback im Juni 2015 übernommen

Es ist für Ihn eine Selbstverständlichkeit, die über 50 Jährige Orgelbautradition weiterzuführen. Der Firmensitz wurde nach Büren – Steinhausen verlegt. Aufgrund der langjährigen Berufserfahrung steht er für hohe fachliche Kompetenz und Professionalität.

Firmengeschichte

G.Christian Lobback

Unerwartet verstarb am 23. Januar 2015 Orgelbaumeister G. Christian Lobback. Geboren am 20. September 1938 im Hamburg wuchs G. Christian Lobback in den wirren des II. Weltkriegs auf. Sein Vater kam aus dem Krieg nicht mehr heim. Seine Mutter musste mit seiner älteren Schwester, dem Zwillingsbruder und ihm vor den Bombenangriffen auf Hamburg nach Mecklenburg flüchten. Nach dem Krieg kehrten sie nach Hamburg zurück.

Schon um jene Zeit zeigten sich Lobbacks künstlerische Ambitionen. Er erhielt Geigenunterricht. Bei Georg Gerwin studierte er Violine am Klaerschen Konservatorium in Blankenese. Während jener Zeit lernte er Adolf Detel kennen, der nachhaltig sein Interesse am Musikinstrument Orgel weckte. Detel hatte im II Weltkrieg maßgeblich an der Sicherung und Auslagerung der Arp-Schnitger-Orgel in der Hamburger Jacobikirche mitgewirkt. Er war es auch, der G. Christian Lobback die im sogenannten Steinstraßenschiff der Jacobikirche zunächst provisorisch wieder aufgebaute Schnitger-Orgel zeigte und erklärte. Dem schlossen sich zahlreiche Konzertbesuche an. Ebenso besuchte Lobback die kunstgeschichtlichen Vorlesungen des seinerzeit sehr bekannten Friedrich Luft.

Daraufhin entschloss sich Lobback 1958, den Orgelbau bei E. Kemper & Sohn in Lübeck zu erlernen. Kemper war zu jener Zeit nicht nur der größte norddeutsche Orgelbaubetrieb, sondern genoss in Fachkreisen große Anerkennung. Nach der Gesellenprüfung blieb Lobback noch einige Zeit in seinem Lehrbetrieb. Danach arbeitete er zunächst freiberuflich in Kommission für E. Kemper & Sohn, E.F. Wacker & Cie. und Detlef Kleuker. Letzteren hatte er bei Kemper kennengelernt.

1964 gründete G. Christian Lobback seine Orgelbauwerkstatt in Wedel/ Holst., direkt an der westlichen Stadt- und Landesgrenze Hamburgs. Schon bald wurde die Fachwelt auf ihn aufmerksam, da er bewusst die Orgel als zeitgenössisches Instrument interpretierte, wobei stets die handwerklich solide Ausführung im Vordergrund stand. Massivholzgehäuse, im Regelfall selbsttragend, mit Füllungen ohne Beschläge sowie fantasievolle Schleierbretter sind das Markenzeichen seiner individuell geschaffenen Orgeln. Ebenso ausgefeilt ist die Klanggestaltung seiner Instrumente. Sicherlich spielten da seine Erfahrungen aus dem Studium der Violine eine gewichtige Rolle, zählt doch die Violine zu den klanglich schwierigsten Musikinstrumenten. Charakteristische Einzelfarben verbinden sich zu einem kraftvollen Gesamtklang, der niemals rau, scharf oder hart ist. Dabei besitzt die Transparenz des Klanges höchste Priorität.

Nach den beiden ersten großen Aufträgen für die Kirche St. Peter und Paul in Garrel bei Cloppenburg, 1980, und für die Herz-Jesu-Kirche im Bremerhavener Stadtteil Lehe, 1981, fand Lobback in Neuendeich bei Uetersen in er Seestermüher Marsch einen neuen und vor allem günstigeren Werkstattstandort mit ausgedehnten Räumlichkeiten. In den darauffolgenden Jahren mehrte sich die Nachfrage nach Orgeln seiner Werkstatt. Neben Orgeln in Rheine, Lohne/Oldb., Haan bei Düsseldorf, Hannover und St. Peter-Ording entstanden zahlreiche weiter, ebenso individuell und künstlerisch inspirierte Orgeln im Oldenburger Münsterland bzw. in Niederschsen, Westfalen, Rheinland, Schleswig-Holstein, Hamburg, München etc. Ebenso beschäftigte sich G. Christian Lobback erfolgreich mit der Restaurierung alter Orgeln, vornehmlich aus der romantischen Epoche.

Lobbacks besonderes Interesse galt dem Wirken des Orgelreformers Hans Henny Jahnn. Mit seiner Wiederherstellung der von Jahnn entworfenen Orgel in der Hamburger Heinrich-Hertz-Schule, vormals Lichtwarkschule, 1991, gründete er den Arbeitskreis Hans Henny Jahnn mit dem Schwerpunkt der auf Hans Kayser zurückgehenden Harmonikalen Forschung, die im Orgeldenken Jahnns als zentraler Aspekt zu betrachten ist und sich darüber hinaus unabhängig von zeit- oder gar stilgebundenen Anschauungen darstellt.

Als Chef und Lehrherr war G. Christian Lobback stets daran interessiert, dass seine Mitarbeiter eigenverantwortlich Aufgaben übernahmen. Neben der Erlangung des handwerklichen Rüstzeugs, das auch durch die älteren Mitarbeiter nachhaltig vermittelt wurde, ließen sich allein schon durch das aufmerksame Zuschauen und das Zu- bzw. Anhören während der Fertigung in der Werkstatt, auf Montagen sowie während der Intonation eine Menge Erfahrung sammeln. Dabei hatte Lobback immer ein offenes Ohr für Nachfragen.

2008 – 2011 war Lobback Mitglied im Hauptausschuss der >Gesellschaft der Orgelfreunde.

Als der Unterzeichnende nach seiner Ausbildung bei G. Christian Lobback zum Studium an die Universität in Münster ging, riss der Kontakt mit ihm nicht ab. In vielen Gesprächen und einer umfangreichen Korrespondenz wurden Fragen des Orgelbaus immer wieder erörtert. So war die Nachricht von seinem Ableben kaum fassbar. Über den Tod hinaus werden die Orgeln Lobbacks von seinem hohen künstlerischen Anspruch beredtes Zeugnis geben.

Am 1. Juni 2015 ist die Orgelbauwerkstatt G. Christian Lobback & Co. in neue Hände übergeben worden. Lobbacks langjähriger Mitarbeiter Dietmar Franke hat die Nachfolge angetreten.

Dr. Thomas Lipski, Quelle: Ars Organi Ausgabe 3, 2015

Dietmar Franke

Nach dem Fachabitur in Gestaltung machte er eine Ausbildung zum Orgel- und Harmoniumbauer bei der Firma Gebr. Stockmann in Werl/Westfalen, nach einigen Jahren im Ausbildungsbetrieb, zog es ihn 1995 weiter nach Norddeutschland zur Fa. Lobback, wo er später als Projektleiter zahlreiche Orgelneu- und Umbauten geleitet hat.

2012 gründete Dietmar Franke die Firma Orgelservice – Franke, die sich hauptsächlich auf Wartungen und Reinigungen von Orgeln spezialisierte. Nach dem Tod des Geschäftsinhabers der gleichnamigen Firma G. Christian Lobback im Januar 2015 hat Herr Franke als neuer Geschäftsinhaber die Fa. Lobback im Juni 2015 übernommen

Es ist für Ihn eine Selbstverständlichkeit, die über 50 Jährige Orgelbautradition weiterzuführen. Der Firmensitz wurde nach Büren – Steinhausen verlegt. Aufgrund der langjährigen Berufserfahrung steht er für hohe fachliche Kompetenz und Professionalität.